Wie alles begann - eine spannende Reise in die Vergangenheit

1923 bis 1949

Während der schweren Nachkriegszeit taten sich einige junge Leute zusammen, um den Spielmannszug 1949 unter der Obhut des TV Vreden 22 e.V. neu zu gründen.
Bereits in der Zeit von 1923 bis 1939 existierte ebenfalls unter der Regie des Turnvereins ein Spielmannszug.
Schon um die Jahrhundertwende bestand ein Trommlercorps an der damaligen Rektoratschule. Aus den Reihen der Rektoratschüler entwickelte sich ebenfalls vor dem 2. Weltkrieg ein Trommlercorps.
1949 wurde unter der Regie des Turnvereins der Spielmannszug TV Vreden e.V. neu gegründet.
Unter großen Schwierigkeiten hatten die ersten Spielleute in den Gründerjahren zu leiden. Geeignete Übungsräume standen wegen der Kriegsfolgen nicht zur Verfügung. Proben fanden zwischenzeitlich auch in der alten Pickerfabrik am Butenwall, im einstigen Jugendheim am Widukindstadion und auch im Betrieb Huesker statt. Später siedelte man zur Wirtschaft Garwer am Domhof über. Durch Umbauarbeiten war man wieder gezwungen, die Übungsräume zu wechseln. Das Gymnasium und die Gaststätte Grass am Domhof waren weitere Stationen auf dem Wege der Herbergssuche, die erst im Jahre 1963 beendet werden konnte. Seit dieser Zeit ist die Gaststätte Kleine, das spätere ‚Vredener Brauhaus‘ das Vereinslokal, wo auch die wöchentlichen Proben bis in die Neunziger Jahre stattgefunden haben.

Hier einige Archivbilder aus den Jahren 1890 – 1949

1950 - 1959

Paul Richter war der erste Tambourmajor und Ausbilder. Er verstand es das Anfangs noch schwache Häuflein der Spielleute zu begeistern und heranzubilden.
Vredens Stadtjubiläum im Jahre 1952 brachte den ersten Höhepunkt in der noch jungen Geschichte des Vereins.
Zahlreiche Auftritte verliehen Spielpraxis und Selbstvertrauen.
Im gleichen Jahr kam dann die erste Teilname an einem Wettstreit. Das Spiel um den Grenzlandpokal sah die Vredener auf dem 3. Platz.
Ende 1952 wurde Paul Richter nach Minden versetzt und stand dem Spielmannszug nicht mehr zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wählte man einstimmig den Spielmann Heinz Stern. Aus Unterstützung von Förderern des Spielmannszuges erhielt man 1954 die erste Fanfare. Unter Heinz Stern wurden die ersten Fanfaren-Märsche einstudiert. Aus beruflichen Gründen legte Heinz Stern 1958 sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde Walter Anuth, wie Heinz Stern, ein Mann der 1. Stunde.

1960 - 1969

Während man als Spielmannszug (Instrumentarim: Flöten, Trommel und Signalhörner) begonnen hatte, erfolgte im Jahre 1962 die eigentliche Erweiterung zum Fanfarenzug. Einen befähigten Ausbilder fand man in H. Pangritz. Er verstand es, den Fanfarenzug in ca. 1,5 Jahren auf ein achtbaren Leistungsstandard zu bringen. In dieser Zeit wurde auch das Repertoire der Spielleute erheblich erweitert. Dadurch wuchs recht kräftig die Mitgliederzahl.

Erste Auswärtsverpflichtungen machten die Vredener Spielleute über die Grenzen der Heimatstadt bekannt und gefragt. Höhepunkte zu dieser Zeit waren die Teilnahmen an den Rosenmontagszügen in Köln in den Jahren 1964 und 1965. 1966 traten die Vredener erstmals bei einem internationalen Wettstreit auf. Danach waren die Spielleute auf vielen Wettstreiten überaus erfolgreich.

Dem damaligen Vorsitzenden Heinz Lösing war es zu verdanken, einen Ausbilder wie Joseph Welchering als Nachfolger für H. Pangritz, der den Verein verlassen hatte, zu verpflichten. Durch den Einsatz und das Können des Musikschullehrers Welchering kam neuer Wind in das Korps..

1970 - 1979

Das 25-jährige Bestehen wurde am 15. Und 16. Juni 1974 in Vreden gefeiert. 22 Züge aus Deutschland und den benachbarten Niederlanden nahmen an diesen Feierlichkeiten teil. In seinem Jubiläumsjahr konnte der Spielmanns- und Fanfarenzug Vreden seine wohl größte aktive Mitgliederzahl verzeichnen. Das Korps bestand aus 70 Mitgliedern, darunter etwa 40 Jungen und Mädchen. Diese starke Mitgliederzahl konnte in den darauffolgenden Jahren leider nicht gehalten werden. Dazu kam der Abschied von Joseph Welchering aus gesundheitlichen Gründen. Den vielen Austritten Mitte der 70er Jahre folgte eine Trotzreaktion. Der Stammtisch „Die harmlosen Nachtschwärmer“ wurde ins Leben gerufen. Diesem Stammtisch ist es zu verdanken, dass auch diese Zeiten überbrückt werden konnten.

1980 - 1989

Einen geeigneten Nachfolger für Joseph Welchering zu finden, war das größte Problem Ende der 70er Jahre. Der Versuch mit dem Holländer Kappers mißlang, weil er und die Spielleute doch zu unterschiedlicher Auffassung waren.
Franz Röring nahm schließlich Kontakt zum Ottensteiner Berufsmusiker Berni Gosling auf, der 1984 verpflichtet werden konnte. Berni Gosling erwies sich in den darauffolgenden Jahren als absoluter Glücksfall für den Verein. Der erste Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.
Am 01.06.1985 reiste die Truppe nach Dortmund zum Wettstreit der Ritterbrauerei. Mit den Stücken „Gruß aus Vreden“ und „Amacing Grace“ konnten die Vredener Spielleute den Wettstreit als Sieger beenden und belegten gleich 4x den 1.Platz. Gleichzeitig trat Tambourmajor Walter Anuth mit Vollendung seines 60. Lebensjahres zurück. Sein Nachfolger wurde Willi Röring. Walter Anuth wurde wegen seiner großen Verdienste für die Belange des Spielmanns- und Fanfarenzuges zum Ehrentambourmajor ernannt und blieb dem Verein weiterhin erhalten.

Dank der hervorragenden Arbeit von Berni Gosling konnte die Musikqualität des Vereins stark verbessert werden. Aus Trommeln, Spiel und Pfeifen wurde ansehnliche Musik. Das Organisationstalent Gosling verstand es, das „Letzte“ aus der Truppe herauszuholen. Das Repertoire konnte erweitert werden. Märsche, Volkslieder, Schlager und Evergreens, südamerikanische Rhythmen sowie Kirchenchoräle und Weihnachtslieder gehören seit Mitte der 80er Jahre zum Programm des Spielmanns- und Fanfarenzuges.
Das „Stammtischlied der Harmlosen Nachtschwärmer“ wurde zur Vereinshymne und wurde in das Notenbuch des Deutschen Turnerbundes aufgenommen.

Auch in der Vredener Bevölkerung wurde die Wandlung des Spielmannszuges zur großen Freude registriert. Viele Neuaufnahmen folgten.
Das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte war 1987.
Eine Musikkassette wurde aufgenommen, die genügend Absatz fand. Am 01.10.1987 fand der 2. Dortmunder Musikwettstreit statt. Der Spielmanns- und Fanfarenzug Vreden startete in 4 Klassen: Fanfarenklasse „normal“, Fanfarenklasse „modern“, Spielmannszüge A und Spielmannszüge Jugend. In allen 4 Klassen wurde der 1. Platz belegt. Keiner konnte mit diesem tollen Erfolg rechnen.

Anschließend wurde der Spielmannszug zum GAU-Spielmannszug des Münsterländer Turngaus ernannt, weil die gute Musik der Spielleute überzeugen konnte.

m darauffolgendem Jahr unternahm der Spielmanns- und Fanfarenzug eine Österreich-Tournee. Standort war Gmunden am Traunsee. Vom 25.07.1988 – 06.08.1988 waren die Spielleute unterwegs, um an verschiedenen Orten ihr musikalisches Können unter Beweis zu stellen.
Für alle Beteiligten blieb diese Fahrt unvergesslich.

1990 - 1999

 

Das spielerische Niveau konnte gehalten werden, jedoch mussten 1992 durch die Umbaupläne der Gaststätte Kleine neue Proberäume gesucht werden. Die Suche erwies sich als äußerst schwierig. Freundlicherweise stellte die Musikschule Vreden Räumlichkeiten zur Verfügung. Seit September 1992 wird in der Musikschule geprobt.

1993 vollzog auch Berni Gosling seinen Rücktritt. Natürlich war es schwer, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Schließlich konnte aus der Lehrerschaft der Musikschule Gerd Lebbing gewonnen werden. Später wurden noch mit Hermann Damm und Rudi Telman weitere Musikschullehrer für die Nachwuchsausbildung verpflichtet.

Mit Berni Gosling zog sich auch Willi Röring als Tambourmajor zurück. Zu seinem Nachfolger wählte man den langjährigen Trommler Hermann Walfort. Walfort verstand es innerhalb kurzer Zeit, an die großen Ähren seiner Vorgänger anzuknüpfen.

Im Jahre 1997 nahm der Spielmanns- und Fanfarenzug beim Landesmusikfest in Brilon teil. Mit den Stücken „Fanfaren-Dixie“ und „Start in die Welt“ stellten sich die Vredener der strengen Jury. Als Lohn für die hervorragende Leistung konnte man als einer der wenigen Vereine einen Instrumentenpreis im Wert von ca. 700 DM gewinnen. Auf diesen Preis kann der Verein zu Recht sehr stolz sein.

Im Jubiläumsjahr 1999 nahmen die Vredener beim Grenzlandwettstreit in Lünten teil, wo man den 6. Platz erreichen konnte.

die 2000-er

Die Jahre 2000+ sind geprägt vom Wandel.

Am 13. und 14.05.2000 unternahm der Verein eine Fahrt nach Hagen aTW. Ziel war das dortige Musikfest , wo der Spielmannszug als einer von ca. 200 Vereinen aufgetreten ist. Diese Fahrt war bereits die 6. Teilnahme an diesem Musikfest und für alle aktiven wieder ein einmaliges Erlebnis.
Das Wochenende vom 20.-21. Mai wurde der 50. Geburtstag des Jubelvereins (nach)-gefeiert.
Aus diesem Anlaß fand am 20. Mai -erstmals im Vredener Brauhaus- ein Kommersabend statt. Einen Tag später musizierten alle Vredener Musikkapellen auf dem Marktplatz, um gemeinsam mit dem Spielmanns- und Fanfarenzug seinen Geburtstag zu feiern.

Anfang 2001 löste Frank Brinkmann Hermann Wallfort als Tambourmajor ab.

Die Jahre 2001 und 2002 waren sehr wechselhaft. Einige langjährige Spielleute beendeten ihre ‚aktive‘ Mitgliedschaft. Gleichzeitig konnte man jedoch eine große Anzahl jugendlicher Nachwuchs-Musiker/innen für den Verein gewinnen.
Auch 2002 nahm der Verein wieder am internationalen Musikfest mit Jugendlager in Hagen aTW. teil.
Weitere Höhepunkte 2002 waren das 750-jährige Jubiläum der Stadt Vreden, sowie das traditionelle Bürgerschützenfest.
Dank der guten Kameradschaft im Verein überstand man auch zeitweise ‚Durststrecken‘ und konnte alle Verpflichtungen und Auftritte mit guter Beteiligung ausführen.
Im September 2002 übernahm Berni Gosling als Nachfolger von Gerd Lebbing die Ausbildung des Vereins. (Berni Gosling war bereits in den Jahren 1984-1993 Ausbilder).

Anfang 2003 übernahm Stefan Busch den 1. Vorsitz des Vereins. Willi Röring führte als langjähriges Vereins- und Vorstandsmitglied den Verein als 1. Vorsitzender souverän und engagiert durch die letzen Jahre, wobei er in den Jahren zuvor bereits als Tambourmajor das Corps anführte.

2005 ging der Spielmanns- und Fanfarenzug Vreden mit einem zum Teil erneuerten Vorstand in ein neues Jahr. Stefan Busch, langjähriger Vorsitzender und auch Tambourmajor Frank Brinkmann stellten sich nicht mehr für ihre Ämter zur Verfügung. Andrea Dost und Marion Nikitsch wurden von den Mitgliedern im Rahmen der Generalversammlung am 22.01.2005 im Vredener Brauhaus als Nachfolgerinnen gewählt. Andrea Dost übernahm das Amt der 1. Vorsitzenden und Marion Nikitsch leitet als Tambourmajor das Corps, nachdem sie im vergangenen Jahr ihre C-Prüfungen an der Landesmusik-Akademie in Heek erfolgreich abgeschlossen hatte.
Ende 2005 löste Hendrik Tenhagen Marion Nikitsch als Tambourmajor ab.

2007 konnte der Spielmanns und Fanfarenzug mit Thomas Niemann einen neuen Ausbilder verpflichten, nachdem Bernie Gosling im Jahr 2006 sein Amt niederlegte. Leider aber verließ auch Thomas Niemann den Verein nach kurzer Zeit wieder und an seiner Stelle trat Rob Kroon. Rob hat dem gesamten Verein neuen Auftrieb gegeben, sodass wir mit unserer Stammmannschaft sowie den neuen jungen Musikern viele neue und alte Lieder vortragen können.
Der Verein hat auch im 2007 wieder viele neue junge Musiker in dem Bereich Trompete , Tenorhorn und Querflöte ausgebildet.

Im Jahre 2008 wurde der Verein neu gegründet unter einem eigenen eingetragenen Vereinsnamen: Spielmanns- und Fanfarenzug Vreden e. V..
Somit konnte der Verein in eigener Verantwortung und mit eigener Satzung agieren.
Zuvor war das Musikcorps eine Abteilung des TV Vreden.